Das sagt der Fachmann

In den 60er und 70er Jahren galten fraglos ganz andere „Orgel-Standards“ und Konstruktionsprinzipien, welche teils im Barock gegründet sind. Einige typische Merkmale:

  • Charakteristische Kastenbauweise – in Tischlerplatte ausgeführt – ein sehr schlichter Aufbau. Nun erhält die Orgel durch den Einbau der „Spanischen Trompete“ eine optische Auflockerung.
  • Man verwendete Mahagoniholz, z.B. für Windladen, Raster und Pfeifenstöcke. Dies ist heute aus ökologischer Sicht undenkbar.
  • Teils sehr beengte Aufstellung der Pfeifen auf den Windladen; dies erschwert die Stimmung und Wartung des Instrumentes ganz unnötig.
  • Damals neuste technische Errungenschaften, wie die Nutzung von Kleinteilen aus Kunststoff im Mechanikbereich, betrachten wir heute mit Skepsis. Kunststoff ist viel anfälliger als traditionelle Materialien wie Holz, Leder, Filz und Eisen, welche heutzutage wieder Verwendung finden.
  • In damaliger Zeit baute man Orgeln mit recht „kalten und scharfen“ Klängen – wir arbeiten nun an einem „fülligeren, wärmeren und insgesamt freundlicheren“ Klang.

Neben etlichen anderen Arbeiten und Veränderungen, hier die signifikantesten Neuerungen:

  • Die Orgel verfügt nun über einen Untersatz 32′ im Pedal und einem Bordun 16′ in den Manualen.
  • Die Registeranlage wurde komplett überarbeitet und dem heutigen Stand der Technik
    angepasst.
  • Das Brustwerke erhielt zusätzliche Schweller.
  • Die Orgel hat nun auch einen neuen freistehenden Spieltisch.
  • Bei einigen Registern wurde die Mensur für die Klanggestaltung erweitert.
  • Einige Register wurden neu in die Orgel integriet; u.a. die spanischen Horizontaltrompeten, die nicht nur klanglich eine Bereichung dastellen, sondern sich auch optisch sehr gut in die Orgel einfügen.